Am vergangenen Wochenende fand in den Räumen des Aero Clubs der theoretische Teil des diesjährig geplanten Streckenfluglehrgangs am Flugplatz Langenselbold statt. Unter der Leitung des Rekordpiloten und dreifachen Deutschen Meisters Siegfried Samson wurden Themen aus den Bereichen Flugmeteorologie und optimiertes Streckenfliegen behandelt.
Am Samstag referierte Samson über nutzbare Wetterlagen für den Streckenflug, wie man diese erkennt und Sie anhand der Vorhersagen richtig interpretiert. Nachfolgend beschäftigten sich die Teilnehmer wie man den Streckenflug optimiert. Hierzu zählt natürlich die optimale Vorbereitung des Sportgerätes, aber auch die eigene körperlich Fitness, die für lange Streckenflüge nötig ist. Samson zeigte auch gute Trainingsmöglichkeiten auf und wies auf die Bedeutung der sicheren Beherrschung des Flugzeuges hin, nicht zuletzt, um auch am Ende eines Fluges noch eine sichere Außenlandung auf einem Getreideacker durchführen zu können.
Am zweiten Tag des Seminars befasste man sich mit dem gesamten Regelwerk im Leistungssegelflug. Regeln der Deutschen Meisterschaft im Streckensegelflug und Voraussetzungen für Leistungsabzeichen und Rekordflüge wurden besprochen. Das Seminar dient der Vorbereitung für einen Streckenfluglehrgang am Flugplatz Langenselbold im April diesen Jahres. Als Trainer bei diesem Lehrgang fungieren Stefan Schreyer, ehemaliges Nationalmannschaftsmitglied und Fluglehrer und Siegfried Samson.
Zuschauer sind wie immer herzlich willkommen am Flugplatz Langenselbold.
Dabei führte Dr. Klaus Hufnagel, Vorsitzender des Vorstandes des deutschen Segelflugmuseums auf der Wasserkuppe, die Teilnehmer des AC Langenselbold von der Zeit der fliegerischen Erprobungsflügen von Otto Lilienthals über die Holzbauweisen vor dem zweiten Weltkrieg bis hin zur heutigen CFK-Bauweise der heutigen Leistungssegelflieger.
Die begeisterten Segelflieger können den Besuch auf der Wasserkuppe und des deutschen Segelflugmuseums jedem Fliegerfan und Naturfreund als Ausflugsmöglichkeit wärmstens empfehlen.
Die zweifache Segelflug-Weltmeisterin Susanne Schödel hat zur Jahreswende in Namibia neue Welt- und Kontinentalrekorde erflogen. Die Hessin vom AC Langenselbold war seit Mitte Dezember im namibischen Segelflugzentrum Bitterwasser, um Wetterphasen mit hervorragender Thermik für große und schnelle Streckenflüge zu nutzen.
Mit einem Segelflugzeug vom Typ Ventus 2cxm von 18 Metern Spannweite konnte sie am Silvestertag mit einer Dreiecksstrecke über 1.107 Kilometer eine neue Strecken-Weltbestmarke in der Kategorie Offene Klasse Frauen setzen. Der Flug dauerte 8 Stunden und 26 Minuten und reichte von der Kalahari-Hochebene über deren westlichen, gebirgigen Randbereich, der zur Namib-Wüste führt. In Flughöhen zwischen 1.700 und 5.000 Metern über dem Meeresspiegel erreichte Susanne Schödel an diesem Tag eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 131 Kilometern pro Stunde.
Vier Tage später, am 3. Januar, flog Susanne Schödel einen weiteren Rekord in der Geschwindigkeit über eine 500 Kilometer lange Dreiecksstrecke. Hier erzielte sie mit 139,3 km/h einen neuen afrikanischen Kontinentalrekord.
Das eigenstartfähige Segelflugzeug mit der für Rekordflüge notwendigen Instrumentierung konnte Susanne Schödel von einem Freund leihen, der zur selben Zeit vor Ort war. Unter den zeitweise bis zu 60 Piloten aus zwölf Nationen waren außerdem die italienische Pilotin Margherita Acquaderni und die Vizeweltmeisterin von 2007, Anja Kohlrausch vom Luftsportverband Weinheim. Diese Pilotinnen nutzten die afrikanische Thermik ebenfalls für einen sportlichen Wettbewerb um neue Bestmarken.
So überbot Susanne Schödel am 31. Dezember den seit 1998 bestehenden Streckenweltrekord der Britin Pamela Hawkins über 1.036 Kilometer, der wiederum erst am Vortag von Anja Kohlrausch schon auf 1.075 Kilometer hochgeschraubt worden war. Kohlrausch konnte dafür am Silvestertag den Geschwindkeitsweltrekord über 1.000 Kilometer auf 138,17 km/h verbessern. Susanne Schödels Rekord über 500 km löste außerdem die erst drei Wochen alte Bestmarke von Margherita Acquaderni ab. Sie flog 12 km/h schneller. „Es ist fantastisch, wie wir im Segelflug Jahr für Jahr neue Bestmarken bei den Strecken und den Geschwindigkeiten setzen können“, findet Susanne Schödel. Technisch können die Flugzeuge kaum noch weiter entwickelt werden. Wesentlich bedeutsamer sei es, erklärt Susanne Schödel, über mehrere Jahre hinweg viel Zeit für die Vorbereitung und die Fliegerei selbst investieren zu können: „Wetter und Streckenplanung müssen optimal zusammenpassen, wofür wir manchmal wochenlang warten und immer neue Versuche unternehmen müssen. Bei einem Rekorderfolg gilt es, die optimale Strecke zu planen und in der besten Verfassung zu sein, um über acht bis neun Stunden hochkonzentriert fliegen zu können.“ Susanne Schödel hatte bereits 2010 und 2011 von Bitterwasser aus Rekorde erzielt.
Das Frauen-Team in Namibia ist Teil einer wachsenden Gruppe von Segelfliegerinnen, die mit neuen Rekorden auf sich aufmerksam machen. So war die Australierin Lisa Trotter im Dezember in der Kategorie 15 Meter Klasse Frauen ebenfalls erfolgreich auf Rekordjagd.
Der Aero Club Langenselbold gratuliert seiner erfolgreichen Pilotin zu Ihren fantastischen Flügen.
Der Deutsche Meister 2012 erringt Platz 5 in Deutschland
Auch 2013 war wieder eine erfolgreiche Saison für den ambitionierten Streckenflieger vom Aero Club Langenselbold. Auf dem hessischen Segelfliegertag in Schwalmstadt/Ziegenhain am vergangenen Samstag wurde der Lufthansa Kapitän zum fünfzehnten mal !! für seine Leistungen im Streckensegelflug in der 18 m-Klasse geehrt. Trotz eher mäßigen Wetterlagen in der Mitte Deutschlands konnte Samson mit seinen drei größten Streckenflügen wieder in der Spitze der deutschen Wertung mitfliegen.
Strecken von über 700 km brachten ihm Platz fünf in der Bundeswertung. Seine Flüge führten ihn dabei sowohl in den Schwarzwald, als auch auf die schwäbische Alb. Einer seiner größten Flüge im Jahr 2013 führten vom Heimatflugplatz Langenselbold nach Donauwörth an der Donau. Von dort ging es über die schwäbische und fränkische Alb nach Tschechien hinein. Die tschechischen Fluglotsen genehmigten dann den Vorbeiflug an Karlsbad um zum zweiten Wendepunkt Annaberg im Erzgebirge zu gelangen. Von dort ging es dann vorbei an Hof in den Thüringer Wald, um über die Rhön und den Spessart den 710 km langen Flug zu beenden. Auch wenn der Flug acht Stunden dauerte, wäre man mit dem Auto sicher doppelt so lange unterwegs, allerdings braucht Samson nur die Energie der Sonne für seine Strecken.
Pläne für 2014 hat der Rekordpilot auch bereits formuliert. So richtet er im Frühjahr einen Streckenfluglehrgang für angehende Streckenflieger am Heimatplatz Langenselbold aus und bereitet seine Teilnahme am internationalen Segelflugwettbewerb im badischen Hockenheim vor.
Nachdem der Preis des Hanauer Unternehmers und Fliegers Georg Raab im vergangenen Jahr in voller Höhe an den AC Langenselbold ging, teilte die Jury den Preis von 20.000 Euro je hälftig zwischen dem AC Gelnhausen und den Langenselboldern auf.
Erich Pipa, Gerhard Heim, Georg Raab, Albrecht Müller, Benjamin Schaum
Im diesjährigen Kriterienkatalog ging es darum, die Jugendförderung und die Verbesserung der Infrastruktur darzustellen. Der Entwurf des Aero Club Langenselbold konnte überzeugen, jedoch befand die Jury die Bemühungen der Gelnhäuser ebenso lobenswert und kam deshalb zur Entscheidung, den Preis aufzuteilen. In einer feierlichen Umgebung auf dem Hühnerhof in Gettenbach wurde am Donnerstag, 10. Oktober, der Preis übergeben. Anwesend waren neben der Jury auch der Landrat des Main-Kinzig-Kreises Erich Pipa, die Vertreter der Vereine und die Presse.
Unter eher widrigen Bedingungen fand am vergangenen Wochenende der Hessenentscheid des Jugendvergleichsfliegen statt. Die 30 hessischen Teilnehmer hatten mit dem starken Westwind und häufigen Regenschauern zu kämpfen. Der Wettbewerb musste immer wieder wegen des Wetters unterbrochen werden, sodass am Ende nur ein Wertungsdurchgang geflogen werden konnte. Gefordert war bei diesem Flug eine exakte Platzrundeneinteilung, eine hochgezogene Fahrtkurve, ein Seitengleitflug und zum Abschluss eine Ziellandung. 10 Punktrichter werteten die Flüge der jungen Piloten.
Markus Grabs, Christopher Schadt (16) Platz 4, Jan-Hendrik Schäfer (16) Platz 7, Till Kaiser (17) Platz 6, Fluglehrer Günther Habedank
Unten: Matthias Hentschel, Giulian Breuer (16) Platz 13
Als bester Langenselbolder Pilot schnitt Christopher Schadt auf dem undankbaren vierten Platz ab. Nur hauchdünn verpasste er damit die Qualifikation für den Bundesentscheid im thüringischen Laucha, wo die drei besten Hessen im Wettbewerb mit den anderen Bundesländern stehen.
Alles in allem ist der Aero Club stolz auf seine vier Youngster, von denen immerhin drei unter den Top Ten landeten.
Am vergangenen Wochenende nahmen fünf Selbolder Youngster am Jugendvergleichsfliegen in Bensheim teil. Im Wettbewerb geht es darum verschiedene Übungen der segelfliegerischen Ausbildung vor den Augen einer Jury aus Fluglehrern möglichst fehlerfrei vorzufliegen. In drei Durchgängen müssen Kreiswechsel, hochgezogene Fahrtkurven, Seitengleitflüge und Ziellandungen präsentiert werden. Den gesamten Samstag wurde bei gutem Wetter am Nachmittag auf dem Flugplatz Bensheim bei Darmstadt geflogen. Insgesamt 26 Teilnehmer aus sieben Vereinen des Bezirks Hessen Süd nahmen an dem Wettbewerb teil.
Die Selbolder Piloten, von links nach rechts:
Till Kaiser (17 Jahre, Platz 6), Jan-Hendrik Schäfer (16 Jahre, Platz 5), Giulian Breuer (16 Jahre, Platz 2), Dennis Geyer (18 Jahre, Platz 11), Christopher Schadt (16 Jahre, Platz 4)
Gegen 19:00 standen dann die Sieger fest. Zum Abschluss ging die Fliegergruppe gemeinsam auf das Winzerfest in Bensheim. 7 Piloten hatten sich in Bensheim für den Hessenentscheid in Hörbach qualifiziert. Alleine 4 davon wird der Aero Club Langenselbold stellen können. Der Verein und der Coach Günter Habedank drückt den erfolgreichen Fliegern hierfür kräftig die Daumen.
Erst mit 37 Jahren fand er im AC Langenselbold zum Segelflugsport.
In gut zwei Jahren Ausbildungszeit standen stolze 215 Starts und 60 Flugstunden in seinem Flugbuch.
Seine theoretische Prüfung für die Segelfluglizenz legte er im April 2012 ab. In diesem Jahr absolvierte er am 15. Mai seinen dritten Streckenflug der über 50 km nach Fulda führte. Damit ist bereits eine Bedingung für das Leistungsabzeichen Silber-C erfüllt. Seine praktische Prüfung zur Segelfluglizenz konnte Mike am 09.06.2013 erfolgreich ablegen. Herzlichen Glückwunsch.
Inzwischen hat er im Doppelsitzer zusammen mit Theo Wermeling an seiner ersten Bezirksmeisterschaft teilgenommen und als Co-Pilot sogar den Titel errungen.