An einem Juliwochenende hatten gleich drei Mitglieder einen Grund zu feiern.
Drei Flugschüler konnten die Fluglehrer zu ihren ersten Ausflügen in die Luft entlassen. Dieser sogenannte erste Alleinflug ist eins der ersten großen Ziele eines jeden Fliegers. Nach viel Theorie und vielen Flügen unter Aufsicht der Fluglehrer dürfen sie ihr Element erstmalig alleine erleben.
Am Sonntagabend war es für Michael Kiesewetter soweit. Der 57-jährige Flugschüler meisterte seine drei Starts mit Bravour und wurde anschließend nach alter Fliegertradition von allen anwesenden Mitgliedern ordentlich versohlt.
Die Segelflieger glauben, dass dieses sogenannte Hosenbodengefühl das Fliegen deutlich verbessert. Auch der obligatorische Lauf um den Flugplatz mit umgehängter Kuhglocke sorgt immer wieder für ausgelassene Stimmung am Flugplatz.
Große Kontrolle an Schulungsdoppelsitzer ASK 21 im Mittelpunkt
Die Mitglieder des AC Langenselbold nutzen die kalte Jahreszeit um Ihre Flieger für die neue Saison vorzubereiten. Während bei den meisten Fluggeräten normale Wartung und Pflege durchgeführt wird, ist bei dem Schulungsdoppelsitzer eine 3000 Stunden Kontrolle fällig.
Vergleichbar mit einer Grundüberholung bei Verkehrsflugzeugen, bei dem der Flieger komplett ausgeräumt und untersucht wird, steht Werkstattleiter Andreas Hufnagel vor dieser anspruchsvollen Aufgabe. Gemeinsam mit Flugzeugprüfer Hugo Andriesen, ebenfalls Mitglied im Verein, arbeiten sie seit Wochen das umfangreiche Prüfprogramm Schritt für Schritt ab. Der Doppelsitzer ist seit 1996 im Vereinsbetrieb und hat inzwischen 14.000 Starts und knapp 3000 Flugstunden absolviert.
Zu diesem Zeitpunkt schreibt der Hersteller, Schleicher Flugzeugbau aus der Rhön, diese Untersuchung zur Verlängerung der Zulassung vor. Bei der Kontrolle werden kleinere Lackschäden beseitigt und etliche Verschleißteile erneuert, sodass auch in der Zukunft ein sicherer Schulbetrieb mit dem beliebten Doppelsitzer gewährleistet ist. Nach dieser Grundüberholung freuen sich die Flieger im Aero Club bereits auf die kommende Saison.
Zur gleichen Zeit führt der Segelflugverein gemeinsam mit den Fluglehrern aus Gelnhausen einen Theorielehrgang an den Wochenenden durch, um den Flugschülern auch das nötige technische Wissen zu vermitteln. Hier wird in ehrenamtlicher Tätigkeit Wissen über die Gebiete Meteorologie, Aerodynamik, Instrumentenkunde, Flugphysiologie und Luftrecht vermittelt.
Ende März soll sie dann wieder beginnen, die neue Flugsaison. Wer sich für diese faszinierende Sportart interessiert und mit dem Gedanken spielt, sich den Traum vom Fliegen zu erfüllen bekommt alle nötigen Informationen unter www.ac-langenselbold.de.
Am vergangenen Samstag, den 31.10.2014, wurde Siegfried Samson im Auditorium der Universität Braunschweig vom Deutschen Aero Club für seine Leistungen geehrt.
Mit drei Dreiecksflügen zwischen 750 km und 890 km konnte sich der Rekordpilot gegen 1662 Teilnehmer in Deutschland an die Spitze fliegen.
Nach Siegen im Jahr 1998, 2009 und 2012 konnte Samson sich auch in diesem Jahr in dieser hart umkämpften Flugzeugklasse durchsetzen. Nur wenige Tage mit hervorragenden Bedingungen für den Streckensegelflug machten es besonders schwierig die Richtigen herauszufiltern. Die so begehrten Wetterlagen mit den passenden Hochdruckverhältnissen wollten sich nur sehr selten in Deutschland einstellen.
Beispielhaft soll hier ein Flug Mitte Juni genannt werden. Aufgrund der hohen Feuchtigkeit der vorangegangenen Tage konnte Samson den ersten Wendepunkte ,den Sender Rimberg (800 m/MSL)an der A5 Richtung Kirchheim,aufgrund der niedrigen Wolkendecke kaum überfliegen.
Erst im Laufe des Tages verbesserten sich die Bedingungen so sehr das dieser Flug über 890 km gelingen konnte. Eine weitere Besonderheit dieses Fluges liegt in seiner geographischen Orientierung. Bedingt durch die innerdeutsche Grenze wäre dieser Flug so in früheren Zeiten nicht durchführbar gewesen. Er führte ihn von Langenselbold zum Rimberg. Von dort ging es über die Rhön, den Thüringer Wald und das Erzgebirge bis nach Großrückerswalde südöstlich von Dresden an der tschechischen Grenze. Danach konnte Samson seinen Flug in südwestlicher Richtung sogar über Tschechien, früher ein Ostblockstaat durchführen. Der weitere Weg führte Ihn über die Fränkische und Schwäbische Alb bis Erbach bei Ulm. Von dort ging es dann östlich an Stuttgart vorbei über Schwäbisch Hall nach Würzburg. Den Endanflug nach Langenselbold konnte der Lufthansakapitän dann im Spessart bei Gemünden beginnen.
Von den Freiheiten die seit dem Fall der Mauer für die Segelflieger entstanden sind schwärmt Samson immer wieder in seinem Bericht.
Lediglich die Beschränkungen durch den Luftraum um den Frankfurter Flughafen behindern die Streckenflieger im Rhein Main Gebiet weiterhin massiv bei der Durchführung großer Streckenflüge. Dennoch hofft Samson auch in den kommenden Jahren mit seiner DG 800 in der Spitze mitfliegen zu können.
Als nächstes sportliches Highlight steht die Teilnahme an den zentralen Deutschen Meisterschaften in Stendal in Sachsen-Anhalt für den Langenselbolder Spitzenpilot im Kalender für das Jahr 2015.
Am 21.10.2014 fand im Restaurant Heckers in Gettenbach die Preisverleihung des diesjährigen Spendenwettbewerbs statt. Die Jury zeichnete auch in diesem jahr beide Vereine für Ihre eingereichten Präsentationen.
Damit stehen dem AC Langenselbold für das kommende Jahr die 10.000 Euro zur Förderung des Luftsports zur Verfügung. Der Vorstand des Aero Clubs Langenselbold bedankt sich bei dem Spender Georg Raab von der Firma Tantec GmbH sehr herzlich für die bereitgestellten Mittel. Damit geht der dreijährige Wettbewerb vorläufig zu Ende.
Der AC Langenselbold blickt auf eine ereignisreiche Flugsaison zurück.
Es wurden zwei neue Fluggeräte angeschafft. Zum einen ein gebrauchtes
Ultraleichtflugzeug als Ersatz für die betagte Schleppmaschine aus den 80 er Jahren.Das gebrauchte Flugzeug vom Typ WT 9 Dynamic wurde von Stefan Schreyer und Siegfried Samson im Mai aus Polen nach Deutschland geflogen.
Das modernere Flugzeug sorgt für deutlich günstigere Betriebskosten bei
ähnlichen Leistungen im Flugzeugschlepp. Es erzeugt zudem deutlich weniger Lärm und ist damit eine gute Investition in die Zukunft. Im weiteren Verlauf des Jahres gelang es dem Vorstand ein eigenstartfähiges Segelflugzeug vom Typ ASH 26 E für den Verein zu erwerben. Die schwierige Luftraumsituation bedingt durch den Frankfurter Flughafen und den damit verbundenen Einschränkungen für die Selbolder Segelflieger zwingt den Verein auf motorisierte Flugzeuge umzustellen, um sicher aus den Beschränkungsgebieten fliegen zu können.
In sportlicher Hinsicht konnte man auf einen überaus erfolgreichen Streckenfluglehrgang im Frühjahr zurückblicken. An fünf Tagen konnten die Teilnehmer unter der Leitung von Stefan Schreyer und Siegfried Samson etwa 7.000 km im Segelflug zurücklegen. Hierbei erreichte der jugendliche Segelflieger Jan-Henrik Schäfer sogar alle Bedingungen für die Silber-C, eine Auszeichnung des Deutschen Aero-Clubs. Einen weiteren Erfolg konnte Andreas Hufnagel für sich verbuchen. Er erflog sich in der Saison 2014 mit drei schönen Streckenflügen den Titel als bester Junior im AC Langenselbold. Verbunden mit dem Pokal ist die Zusicherung der Förderung für eine Teilnahme an seinem ersten Streckenflugwettbewerb.
Das Team Siegbert Gehl & Andreas Kath vom Aero Club Langenselbold nahmen an der größten Segelflugrallye der Welt Teil. Die Aufgabe der 65 Segelflugzeuge aus 9 Ländern war in 13 Tagen eine festgelegte Strecke von 2500 km zu fliegen. Es mussten mit Start in Eindhoven(NL) die Städte Donauwörth, Roanne(F), Poitiers(F) und Dortmund umrundet werden. Die Selbolder schafften die Strecke, wie schon im Jahr 2010 in nur 4 Tagen.
Damit dürften sie sich in dem noch laufenden Wettbewerb einen der vorderen Plätze gesichert haben. Noch werden die Daten der Blackboxen von der Jury ausgewertet. Erst danach werden die Teilnehmer zu einem Fest mit Siegerehrung zum Flughafen Eindhoven eingeladen.
Nachdem Ende letzten Jahres die Aufgabe bekanntgegeben wurde, begannen die Vorbereitungen. Siegbert kümmerte sich um die Ausrüstung des Segelflugzeuges. Anspruchsvoll wurde es, dass nicht wie bei anderen Teams ein Serviceteam mit Anhänger die 3000 km hinterherfuhr. Somit mussten unter anderem noch Solarzellen für Bordcomputer und weitere Stauräume vom Hersteller integriert werden. Andreas sammelte Informationen, die auf der Strecke gebraucht werden. Hier ging es unter anderem darum die teilweise komplexen Luftraumstrukturen der verschiedenen Länder zu lernen. Wichtig war, vorab die Auswahl der Flugplätze zu katalogisieren, die für das genutzte Hochleistungssegelflugzeug mit knapp 30 Metern Spannweite geeignet waren.
Auf der motorlosen Anreise nach Eindhoven mussten wir auf den Flugplatz Venlo ausweichen, weil wir wegen starkem Verkehrsaufkommen von Linienflugzeugen keine Landefreigabe erhielten. Die mit dem Anhänger angereisten Teilnehmer waren davon nicht betroffen. Für die Anmeldeformalitäten wurden wir von dortigen Clubmitgliedern chauffiert.
Der Wettbewerb startete gleichzeitig auf 3 Flugplätzen in der Nähe eines gemeinsamen Abflugpunktes. Die Startreihenfolge war nach Leistungseigenschaften der Segelflugzeuge geregelt. Es bewegten sich seit Montag 100 Teilnehmer im Segelflug Richtung Donauwörth. Gleichzeitig rund 60 Fahrzeuge der Serviceteams. An diesem Tag war es meist Wolkenlos, das heißt die Aufwinde konnten nicht wie üblich unter Schönwetterwolken gefunden werden. Bei sogenannter Blauthermik war es ratsam im Team mit anderen zu fliegen. Gut, das wir den 2 fachen Weltmeister Jean Marc Caillard, der auch wie wir die Neuentwicklung ASH30mi flog, bei Aachen trafen. Gemeinsam ging es über Koblenz und Bingen, wo wir uns zwischen den eingeschränkten Lufträumen der Flughäfen Frankfurt und Hahn durchschlängeln mussten. Bei Alzey war die Schwierigkeit das thermisch eher schlechte Rheintal zu überqueren werden. Unsere Taktik war, den Kurs über Mannheim zu nehmen um dort über der Industriethermik die nötige Höhe für den Odenwald zu holen. Der Weltmeister wählte den kürzesten Weg über Heppenheim und verpasste den Einstieg an der Bergstraße. Deswegen konnten wir elegant über Heidelberg noch den Flugplatz Schwäbisch Hall erreichen. Mit 7 weiteren Teams meldeten wir unsere Position bei der Wettbewerbsleitung. Erstmals konnte man das über eine Smartphone App abwickeln. Durch dieses Verfahren sah abends jeder seine Konkurrenten im Internet auf einer Landkarte. Beindruckend war zu sehen, dass die Teilnehmer wie ein Heuschreckenschwarm auf 40 verschiedenen Flugplätzen einfielen. Obwohl die ersten ca. 40 km vor uns in Aalen lagen, waren wir mit unserer Position zufrieden. Die Holländer schliefen in ihren Anhängern und wir bekamen den Schlüssel vom Tower, um uns darin hoch oben einzunisten.
An diesem Tag lief es schlecht für uns. Obwohl der Flug über die Wende bei Donauwörth und weiter über Schwarzwald in den Schweizer Jura mit ca. 100 km/h gut lief, merkten wir zu spät, dass die Basis, also die durch Wolken begrenzte Arbeitshöhe Richtung Genf
sank. Wir wurden gezwungen ins Schweizer Mitteland abzutauchen und kamen nach nur 450 km vor Lausanne zum stehen. Einheimische sagten uns, dass wegen starken Gewittern vom Vortag die heute die Berge in Wolken eingehüllt waren.
Die meisten anderen, hatten wohl bessere Wetterinfos oder wurden gewarnt, denn Sie wählten den Weg über Besancson und landeten knapp 400 km weiter.
Oh je, der Vorsprung ist zu groß um aufzuholen. Doch sollten wir uns eher besinnen wie schön das Fliegen über wechselnde Landschaften ist. Besonders der Jura mit seinen dünn besiedelten Hochtälern hat uns berührt. Weiter ging es im Galopp bis Oyonax um nördlich Lyon das 50 km breite Rhonetal zu queren. Schnell ging es weiter zwischen 1000 und 2000 Meter Höhe um die Wenden Roanne und Poitiers. Jetzt "nur" noch nach Dortmund, aber mit eine abendlichen Landung auf einem kleinen Flugplatz vor Paris nach 9 Stunden und knapp 800 km waren wir sehr zufrieden. Der Rückstand zur Spitzengruppe halbierte sich auf 200 km. Wir freuten uns nach der späten Landung das es nichts mehr zu essen gab, denn eine anwesende Schlossherrin lud uns in ihrem Chateau zum Abendessen und Übernachten ein.
Nein, es war kein Traum in einem Schloss mitten in Frankreich aufzuwachen, schnell wurden wir von der Realität eingeholt. Denn die Wettervorhersage war nur für den heutigen Tag brauchbar. Wie bringt man einen 850 kg schweren mit Intelligenz geformten Körper aus Kohlefaserstoff über Frankreich, Belgien, Luxemburg und Deutschland heute noch in die Niederlande?
Na ja, erstmal starten! Ein in der Nähe stehendes Atomkraftwerk schleuderte uns gleich mit 7 m/s auf 2000 Meter. Mittlerweile war auch die Natur aufgewacht und bescherte uns einen Perlenteppich aus Schönwetterwolken. Schon kurze Zeit später verließen wir Frankreich und genossen die belgischen Ardennen.
Fast unbemerkt streiften wir Luxemburg um gegen 16:00 Uhr den Rhein bei Koblenz zu überqueren. Das thermisch gute Sauerland brachte uns sicher an die Wende bei Dortmund. Leider aber erst gegen 18:00 Uhr und die Thermik macht schon schlapp. Der Flugplatz Marl im Ruhrgebiet wäre eine Landemöglichkeit, knapp 100 km vor dem Ziel. Die Stadt Marl erinnerte mich an BASF in Mannheim, denn hier sehen wir auch so ein riesiges Chemiewerk.
Wie konnte das sein? Eben freuten wir uns noch über blühende Landschaften und jetzt über stinkende Schornsteine. Egal, denn dort stiegen wir mit über 2 m/s bis auf 2000 Meter. In einem 45 Minuten Gleitflug genossen wir die letzten 70 km bis zur Landung in Malden um dort vor dem zuvor gelandeten Siegern den Hut zu ziehen. Wegen schlechteren Wetterbedingungen kamen die 50 Zurückliegenden bis zu einer Woche später ins Ziel. Wer jetzt Lust bekommt, in diesen wunderbaren Sport hineinzuschnuppern ist herzlich auf unseren Heimatflugplatz Langenselbold eingeladen.
... hat der Aero-Club Langenselbold den Mitgliedern der Modellbau-AG Hammersbach am 11.05.2014 geboten: Die Besichtigung ihres Flugplatzes mit den Hangars, dem Tower, Flugzeugen und allem, was so dazu gehört, was nicht nur Kinderherzen höher schlagen lässt!
Empfangen wurden die Mitglieder der Modellbau-AG und ihre mitgereisten Eltern vom 1. Vorsitzenden Albrecht Müller und dem Schriftführer Claus Bühler. Es begann, wie sollte es anders sein, im Seminarraum mit der Theorie: Wie hoch fliegen die Segelmodelle und wie weit, weshalb freuen sich die Piloten über Aufwinde, die sie Thermik nennen und wie funktioniert das usw.
Geduldig wurden alle Fragen von Albrecht und Claus, der dann auch die Führung übernahm, beantwortet. Und zur Geschichte des Clubs wurde einiges erzählt: Wer wusste eigentlich, dass dieser Club 2008 Deutscher Meister der Segelflugbundesliga und zudem sogar im gleichen Jahr Sieger der World League, also Weltmeister war. Für uns war das genauso neu wie die Information, dass eine Segelfliegerin mehrere Weltrekorde inne hatte bzw. hat. Da hat es schon ein paar große Augen, nicht nur bei den Kindern gegeben. Naja, aber was ist schon die Theorie, wenn es auch Flugzeuge zum Anfassen gibt. Also ging es in die Hangars, ihren „Garagen".
Es war für alle sehr erstaunlich, wie viele Flugzeuge ineinander geschachtelt in so einen Hangar passen. Und an dem zweisitzigem Schulflugzeug „ASK 21" und dem einsitzigem Schulflugzeug "LS 4" wurde dann von Claus, unterstützt von Mike und zwei weiteren Mitgliedern des Clubs, den Kindern die Steuerung, die Instrumente und der Funk erklärt. Wie das am besten geht? Wenn man selbst einmal in dem Flieger sitzt und das alles selbst ausprobieren kann (im Trockentraining).So durfte jedes AG-Mitglied in beiden Fliegern einmal Platz nehmen und die Steuerung ausprobieren. Probleme gab es aber, weil die Beine von einigen doch „zu kurz" waren, um an die Pedale der Seitenruder zu kommen. Hier bekundete Claus, dass ja eigentlich was fehlt: Der Fallschirm, der auf den Rücken geschnallt wird, die Sitzposition nach vorne verlagert. Also durfte sich jeder auch mal einen Fallschirm umschnallen. Bei dem einen oder anderen blieben die Pedale trotzdem noch in „weiter Ferne".
Aber auch die Eltern nahmen das Probesitzen gern in Anspruch. Letztlich wurde auch die sehr wichtige Frage geklärt, was ist, wenn einer der Männer und Frauen mal dringend müssen muss. Staunen rief die Seilwinde, mit denen die Segelflugzeuge nach oben gezogen werden, hervor: In drei Sekunden auf 100 km/h – und das angetrieben von einem Schiffsdiesel auf einem LKW.
Abgeschlossen wurde der Rundgang mit dem Besteigen des Towers. Hier erfuhren die Kinder vieles über die Aufgaben des Towers und der Verantwortung, die dort die Diensthabenden tragen.Mit einem kleinen Imbiss für alle Beteiligten, gesponsert aus der AG-Kasse, endete der Besuch auf dem Langenselbolder Flugplatz. Der AG-Leiter Rainer Schmidt, der diese Veranstaltung mit Christoph Hohenberger und unter Vermittlung von Georg Raab organisiert hatte, dankte Claus und seinen Helfern für diese ca. drei äußerst interessanten Stunden auf dem Flugplatz sehr herzlich. Es war nie langweilig, es wurde geduldig alles gezeigt und erläutert und es war eine sehr herzliche Atmosphäre.
Das Angebot, wieder einmal vorbei zuschauen und dann vielleicht auch einen Segelflug als Passagier mitzumachen (kostet für Interessierte ca. 40 € mit der Winde), wurde von allen sehr gern angenommen.
Bereits im Winter haben sich die zwei Trainer Stefan Schreyer und Siegfried Samson entschlossen den Streckenflug im AC Langenselbold mit einem kompakten Lehrgang zu fördern. Nach dem Theorieteil mit Inhalten über Meteorologie und taktischem Know How zum Thema Überlandflug fand in der Woche nach Ostern der praktische Teil statt.
Bei besten Segelflugbedingungen konnten die acht Teilnehmer an fünf Tagen ihre ersten Erfahrungen im Streckensegelflug sammeln. Zunächst trainierten die Teilnehmer, die alle die Segelfluglizenz besitzen aber noch wenig über die Faszination des raumgreifenden Fliegens wussten, im Doppelsitzer mit den Trainern.
Stefan Schreyer als ehemaliges Nationalmannschaftsmitglied und Europameisterschafts-teilnehmer und Siegfried Samson als dreifacher Deutscher Meister fungierten als Coaches, um den Piloten im Fluge die Besonderheiten beim Streckensegelflug zu vermitteln.
Zunächst lernten die Newcomer den Umgang mit den technischen Geräten zur Dokumentation Ihrer Flüge und die navigatorische Flugvorbereitung. Beim gemeinsamen Wetterbriefing erklärte Samson die Möglichkeiten das Wetter und den Flugraum optimal zu nutzen. Danach ging es an die Flieger und man flog gemeinsam Überland. Aufgrund der guten Wetterlagen konnten die Flüge bis in den südlichen Odenwald, in die Fränkische Schweiz und bis in das nordhessische Bergland ausgedehnt werden. Nach den ersten Erfahrungen im Doppelsitzer stiegen die Teilnehmer in die Einsitzer des Vereins um das Gelernte in eigener Regie unter Beobachtung der Trainer zu verbessern.
Strecken von über 350 km sind von den Piloten im Alter zwischen 17 und 59 Jahren in dieser Woche geflogen worden. Begeisterung bei den Teilnehmern kam auf als man erkannte dass man auch bei fast bedecktem Himmel durch umsichtiges Fliegen nicht gleich zur Aussenlandung gezwungen ist, sondern wieder Gebiete mit guten Bedingungen erreichen konnte.
So durchflog man eine komplett abgeschirmte Rhön bei leichtem Regen und gelangte bei Bad Hersfeld wieder in gutes Segelflugwetter und konnte weiter fliegen. Auch die Erfahrung einer Aussenlandung kurz vor Langenselbold wurde gemacht als der Endanflug vom Trainer zu optimistisch eingeschätzt wurde.
Die gemeinsame Rückholaktion hat allen viel Freude bereitet. Welche Möglichkeiten im Streckenflug bestehen zeigte Samson am letzten Übungstag als er im Teamflug mit Andreas Hufnagel von Rothenburg ob der Tauber nach Langenselbold eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 135 km/h erzielte. Markus Grabs konnte am Donnerstag in einem Flug gleich alle Bedingungen für die Silber C erfüllen. Ebenso erreichte Jan Hendrik Schäfer mit 256 km alle Bedingungen für das Leistungsabzeichen. Philipp Kirchner und Andreas Hufnagel erflogen sich mit FAI-Dreiecken über 300 km Gold-C Bedingungen und einen Streckenflugdiamanten.
Hierauf sind die zwei Ausbilder natürlich besonders stolz. Alle Newcomer waren mit Begeisterung dabei und sind nun hoffentlich vom Überlandflugfieber gepackt.
Hier die Aufnahmen von Damien Roberts